Icom IC-7300MkII – Der Nachfolger eines Klassikers
Verbesserte Leistung und erweiterte Konnektivität
Mit dem IC-7300MkII hat Icom auf der JARL Ham Fair 2025 eine überarbeitete Version seines erfolgreichen SDR-Transceivers vorgestellt. Der Nachfolger knüpft klar an den IC-7300 an, bringt aber eine Reihe an Verbesserungen und zusätzlichen Funktionen mit, die ihn für viele Funkamateure interessant machen dürften.

Technische Neuerungen
Verbesserte Empfangswerte
Der dynamische Bereich (RMDR) wurde auf rund 105 dB gesteigert, und auch das Phasenrauschen des Senders fällt deutlich geringer aus.
Stromverbrauch und Wärme
Im Empfangsbetrieb benötigt das Gerät weniger Strom und entwickelt weniger Wärme – ein Vorteil bei Dauerbetrieb, etwa im Contest.
HDMI-Ausgang
Zum ersten Mal lässt sich bei einem Icom-HF-Transceiver die Anzeige komplett über HDMI™ auf einen externen Monitor spiegeln. Damit wird das Spektrum, der Wasserfall und das Menü auch für eine größere Runde sichtbar.
RX Antenna IN/OUT
Zusätzliche Anschlüsse erlauben es, externe Vorverstärker oder Empfangsantennen einzubinden, ohne umständliche Umbauten.
Integrierter CW-Dekoder
Morsezeichen werden direkt im Gerät decodiert und als Text dargestellt.
USB-C-Schnittstelle
USB Typ C™ mit zwei virtuellen COM-Ports für den gleichzeitigen FT8- und Logging-Betrieb
Netzwerkfähigkeit
Der Transceiver kann per LAN-Anschluss eingebunden und remote ohne Server betrieben werden.
Neuer Frequenzbereich
Unterstützt zusätzlich das neu zugewiesene 5-MHz-/60-m-Band (europäische Version).
Bewährte Funktionen
Neben den Neuerungen sind auch alle Stärken des IC-7300 übernommen worden:
◉ Direct-Sampling-SDR mit farbigem Touchdisplay
◉ Frequenzbereich 30 kHz bis knapp 75 MHz, Sendebetrieb auf allen Kurzwellenbändern und 6 m, europäische Version zusätzlich mit 70-MHz-/4-m-Band
◉ 100 W Ausgangsleistung (25 W AM)
◉ Automatischer Antennentuner mit Speicherfunktion
◉ SD-Kartenslot für Aufzeichnungen und Software-Updates
◉ Komfortfunktionen wie IP+ und FT8-Voreinstellungen
| Kategorie | Daten |
|---|---|
| Frequenzbereiche (RX) | 30 kHz – 74,8 MHz |
| Frequenzbereiche (TX) | 160 m – 6 m, europäische Version zusätzlich 4 m |
| Betriebsarten | SSB, CW, RTTY, AM, FM, digitale Modi (z. B. FT8) |
| Ausgangsleistung | 100 W (SSB, CW, FM), 25 W (AM) |
| Empfangsarchitektur | SDR mit Direct Sampling |
| Dynamikbereich (RMDR) | ca. 105 dB (bei 2 kHz Separation) |
| Phasenrauschen | ca. 12 dB besser als beim IC-7300 |
| Bandfilter | 15 BPF, automatisch umschaltend |
| Antennentuner | Automatisch, mit Speicherfunktion |
| CW-Funktionen | Integrierter CW-Dekoder |
| Display | 4,3" Farb-Touchscreen mit Wasserfall und Spektrum |
| Externer Monitor | HDMI-Ausgang für Anzeige und Audio |
| Computeranschluss | USB-C (Audio + CAT + Steuerung), LAN (Remote) |
| RX-Antennenanschlüsse | Separate RX Antenna IN/OUT |
| Speicher/Logging | SD-Kartenslot für Audio, Log, Updates |
| Stromaufnahme RX | ca. 0,7 A (Standby) |
| Abmessungen | ca. 240 × 95 × 238 mm |
| Gewicht | ca. 4,3 kg |
Fazit
Mit dem IC-7300MkII zeigt Icom, dass der beliebte 7300 noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen ist. Die Verbesserungen betreffen vor allem die Empfangsqualität, den Bedienkomfort und die Anbindung an moderne Betriebsarten. Für Vereinsstationen oder Remote-Shacks sind HDMI-Ausgang und LAN-Betrieb interessante Pluspunkte.
Auf der anderen Seite wird das Gerät voraussichtlich teurer als der Vorgänger sein, und nicht jeder Funkamateur benötigt alle neuen Funktionen. Für Einsteiger oder den soliden Alltagsbetrieb bleibt auch der ursprüngliche IC-7300 weiterhin eine gute Wahl.





