Amateurfunkmesse HAM RADIO 2022: Ein Wiedersehen mit Freunden!
Mitglieder des OV R14 waren auf der HAM RADIO 2022 in Friedrichshafen am Bodensee
Ein Bericht von Arndt, DC7OT
Wie heißt es so schön: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Am Freitag, dem 24. Juni war es so weit: Wir holten Alexandra nach der Zeugnisausgabe aus der Schule ab und wir fuhren sofort auf direktem Weg weiter Richtung Bodensee. Am ersten Ferientag ist NRW bekanntlich voller Staus, aber das zog sich diesmal sogar bis zum Ende der Fahrt durch, sodass wir (Johanna DG7OY, Alexandra DE7YLA und ich, also Arndt DC7OT) neun Stunden für die gut 615 km benötigten, bis wir schließlich an unserer Unterkunft ankamen. Das führte planungsgemäß dazu, dass wir die Messe erst am Samstag, dem 25. Juni besuchen konnten. Es war unserer erster Besuch der HAM RADIO, daher hatte ich nur recht vage Vorstellungen, was uns dort erwarten würde. Man kennt zwar die üblichen YouTube-Videos der vergangenen Jahre, aber selbst da gewesen zu sein, ist schon immer noch etwas anderes.
Nach Eintreffen auf dem Messegelände gegen 10.00 Uhr morgens gingen wir natürlich als Erstes auf den DARC-Stand, nach meiner Einschätzung der größte Stand in der Halle. Dort trafen wir auf die Mädels der YL-Referate, weil Johanna auch auf dem Stand eingeteilt war und wir uns nicht ganz klar waren, um wie viel Uhr Johanna Dienst hatte. Da trafen wir bereits viele YLs und OMs, die wir entweder persönlich oder wenigstens schon durch QSOs kannten und natürlich auch einige neue Gesichter.
Dann folgte der obligatorische erste Rundgang durch die Hallen. Die sogenannte Kommerzhalle war recht voll mit Messeständen von Amateurfunk-Organisationen und kommerziellen Händlern. Man hatte die Hallenrückseite mit Stellwänden etwas verkleinert, sodass es nicht zu leer wirkte. Und das tat es tatsächlich nicht, denn die laut Messegesellschaft 10.200 Messebesucher erzeugten ein emsiges Treiben zwischen den Ständen und überall sah man Interessenten Fragen stellen, diskutieren, sich Geräte anschauen oder einfach nur stöbern, was es so zu sehen gab.
Auch das HAMNET wurde mit einer Abteilung auf dem DARC-Stand beworben.
An großen internationalen Herstellern für Funkgeräte war diesmal leider nur Icom vertreten, Yaesu und Kennwood fehlten leider. Wir hoffen, dass dies nur der Kurzfristigkeit des anberaumten Messetermins geschuldet war und nächstes Jahr wieder alle auf der HAM RADIO vertreten sein werden. Das würde die Position der Messe wieder stärken, vor allem in Zeiten, wo Hersteller immer mehr zu eigenen Roadshows übergehen und traditionelle Messen außen vor lassen. Dafür hatte Icom einen recht großen Messestand und stellte neben den bekannten Geräten auch sein neuestes Projekt aus: Das SHF-Project. Ein Gerät, welches die beiden Bänder 2,4 GHz und 5,6 GHz abdeckt und bei dem im Shack nur die Steuereinheit verbleibt, während der eigentliche Transceiver direkt an der Antenne montiert wird, um Verluste zu vermeiden.
Hilberling war mit einem Stand vertreten und hatte augenscheinlich trotz der Positionierung im gehobenen Preissegment genug Interessenten, die immer wieder den Stand bevölkerten und sich die ausgestellten Geräte genau anschauten. Vor allem der neue QO100-Multi-Transverter lockte viele Neugierige an den Hilberling-Stand. Reuter und Elad hatten ebenfalls Stände in dieser Halle und waren regelmäßig umzingelt von Interessenten. Von den großen deutschen Händlern waren Funktechnik Dathe, Funk24, Anjo-Antennen und Bonito vor Ort, Wimo fehlte bedauerlicherweise ebenfalls. Zusätzlich gab es noch mehrere ausländische Messestände, die Antennentechnik, Geräte und Zubehör verkauften, ebenso wie mehrere Hersteller von PAs.
Ein großer Teil der Kommerzhalle war den nationalen Amateurfunk-Verbänden zugeteilt worden, die dort kleinere und größere Stände hatten. Da war ganz Europa mit Deutschland (mit DARC und VFDB), Italien, UK, Schweiz, Spanien, Belgien, Luxemburg, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Tschechei vertreten, aber auch die USA, Katar und Israel hatten dort ihre Messestände aufgebaut. Außerdem standen auch viele nationale und internationale DX-Verbände und sonstige Clubs für Gespräche zur Verfügung. Ebenfalls war AATIS mit einem größeren Stand vertreten und immer auch gut besucht.
Thema Notfunk: Dazu gab es sogar zwei „Stände“, oder besser gesagt Anhänger. Voll ausgestattet für den autarken Betrieb mit allem, was man benötigt, zumindest einer sogar mit einer QO-100 Station. Das Thema wird uns wohl in Zukunft öfter begegnen.
Zwischen der Kommerzhalle und den beiden Flohmarkthallen war eine Bühne mit vielen Sitzplätzen aufgebaut, auf denen mehr oder weniger andauernd Vorträge und Präsentationen gehalten wurden. Bei einer Präsentation waren wir anwesend, weil es um das YL-Referat ging und Johanna kurz auf die Bühne geholt und als YL-Referentin im Distrikt R vorgestellt wurde.
Ebenfalls in dem Bereich zwischen den Hallen fanden die üblichen Vorträge in den einzelnen Räumen statt. Eine Liste dazu erspare ich mir, diese kann man online nachschauen und ich hoffe, dass diese Vorträge wie in den letzten zwei Jahren nachträglich ebenfalls online gestellt werden.
Kommen wir zum Flohmarkt: Zwei Hallen standen voll mit Tischen von Neuware bis zu Vintage-Geräten für Sammler. Da wurde gestöbert und gefeilscht. Auch wir haben dort einige Sachen günstig erstanden. Leider fingen am Sonntag-Vormittag schon einige der Flohmarkthändler an, ihre Sachen zusammenzupacken, obwohl das laut einer Mitarbeiterin der Messe nicht erlaubt ist. Das wirkte auf den Besucher dann so, als ob man etwas verpasst hätte, weil die Stimmung irgendwie etwas hektischer wurde.
Last but not least war der obligatorische T-Shirt-Bedruckungsservice vor Ort, auch der DARC hatte seinen Shop mit diversen Devotionalien am Start und es gab auch einen Anbieter, der Shirts und Kappen mit Rufzeichen bestickt hat.
Unser Fazit:
Wir fanden die HAM RADIO sehr nett, ausreichend groß und informativ. Im Nachhinein wäre es für uns schöner gewesen, wenn wir auch den Freitag noch dazu wahrnehmen hätten können, aber dank der unglücklichen Terminüberschneidung mit dem letzten NRW-Schultag war das leider nicht machbar. 2023 wird das anders sein, da ist der letzte Schultag in NRW einen Tag vor Messebeginn. Yeah! Heißt: Wenn nicht alle Stricke reißen, werden wir 2023 sehr gerne wieder die HAM RADIO besuchen und dann auch noch ein paar Tage dranhängen, denn die Bodensee-Region ist wirklich sehr schön und immer eine Reise wert.
Die Messe hat unsere Erwartungen voll erfüllt und wir fuhren mit einem guten Gefühl zurück nach Hause, denn wir hatten gemäß dem diesjährigen Messemotto „ein Wiedersehen mit Freunden!“
Abendstimmung am Bodensee an der Kressbronner Promenade
Messevideo des YT-Kanals „Faszination Amateurfunk“
Das Team des YouTube-Kanals „Faszination Amateurfunk“ hat einen schönen Rundgang über die Kommerzhalle A1 auf der HAM RADIO 2022 produziert. Schaut selbst, einfach das Bild anklicken und das YouTube-Video öffnet sich in einem neuen Browser-Tab!
Hier die offizielle Pressemeldung des DARC:
10.200 Besucher erlebten ein Wiedersehen mit Freunden
Die Begeisterung für Technik, Tüfteln und handwerkliches Geschick verbindet Funkenthusiasten aus der ganzen Welt miteinander. Auf dem Messegelände in Friedrichshafen kamen sie vom 24. bis 26. Juni zusammen, um sich persönlich zu treffen, die Reunion zu feiern und ihr Equipment auf den neuesten Stand zu bringen. An drei Messetagen zog die HAM RADIO insgesamt 10.200 Amateurfunkinteressierte aus 52 Ländern an.
Ideenreichtum, Kreativität und Technikaffinität erfüllten die Luft in den Messehallen. 394 Teilnehmende – davon 129 kommerzielle Aussteller und Verbände sowie 265 Flohmarktaussteller aus 27 Ländern erwarteten die Amateur-Radio-Community bei ihrem Wiedersehen auf dem Messegelände. Einen Höhepunkt bot das vielseitige DARC-Rahmenprogramm mit Top-Veranstaltungen wie der Software Defined Radio
Academy und innovativen Vorträgen. Modern und digital haben sich die Funkamateure präsentiert. Mit dem Motto „Ein Wiedersehen mit Freunden“ haben DARC und Messegesellschaft ins Schwarze getroffen. Die nächste HAM RADIO findet vom 23. bis 25. Juni 2023 in Friedrichshafen statt. Eine erste Nachlese ist auf der DARC-Webseite zu finden.