04
Sep
2025

Bastler baut sich Tabletcomputer mit LoRa-Funkmodulen und Raspberry Pi

Ein Hobby-Ingenieur hat sich eine eigene LoRa-basierte Tablet-Konsole zusammengebaut, die er “LoRaPAD” nennt.

Alexander Walter DC2WA, ein Hobby-Ingenieur aus Ulm/Dornstadt, hat das Gerät entwickelt, um die Möglichkeiten von LoRa-Funkmodulen und dem Raspberry Pi CM4/CM5 voll auszuschöpfen. Als lizensierter Funkamateur nutzt er seine Expertise, um das Projekt voranzutreiben.

Das LoRaPAD ist im Wesentlichen ein Tabletcomputer mit eingebauten LoRa-Funkmodulen. Die Platine, die Walter selbst entworfen hat, bietet Platz für RFM95-Module für 868 MHz, E80-900M2213S für 868 und 2,4GHz/1,9 GHz S-Band sowie ein RFM98PW für 433 MHz mit 1 Watt LoRa-Power für den Amateurfunk und Platz für ein GPS-Empfänger MAX-M10S. Das Herzstück bildet ein 7-Zoll Touchdisplay mit 1024x600 Auflösung, das bei Aliexpress für unter 40 Euro erhältlich ist.

Die Platine verfügt über einen microSD-Kartensteckplatz, einen microHDMI-Anschluss, einen USB-C OTG-Anschluss, der auch als Ladeanschluss dient, sowie einen Ein/Aus-Schalter. Zusätzlich befindet sich ein Freifläche für einen 55x65x8mm LiPo-Akku. Die I2C-Busse 1 und 0 werden intern und extern über SteemmaQT erreichbar. Ein Batteriecontroller für den Laden des Akkus und ein Batterimonitor zur Abfrage des Ladezustands sind ebenfalls über I2C-0 angebunden.

Alexander Walter hat die Entwicklung der Platine direkt über den USB-C Anschluss des Raspberry Pi CM Moduls durchgeführt und für das einfache "disable eMMC boot" vorgesehen. Das LoRaPAD wurde schließlich in einem schnell "quick and dirty" 3D-gedruckten Gehäuse untergebracht, das aktuell ohne Öffnungen für die Steckverbinder verfügt.

Meshtastic und Meshcom: Eine duale LoRa-Welt Das LoRaPAD unterstützt naturgemäß die auf LoRa aufgebauten Protokolle Meshtastic und Meshcom. Meshtastic, ein offener Standard, ermöglicht es unlizenzierten Nutzern, ein Knotennetzwerk aufzubauen und mit einer WhatsApp-ähnlichen Smartphone-App kostenlos Nachrichten ohne Internet oder Mobilfunk zu versenden – auch im Not- und Katastrophenfall, wo Solarstrom den Betrieb einiger Knoten sicherstellt. Meshcom hingegen ist für den Amateurfunk gedacht und bietet eine sichere Kommunikationslösung mit daraus erlaubter höherer Sendeleistung.

Die Funktionalität ist jedoch derzeit noch limitiert. So wird momentan ein Text über 868 MHz (Meshtastic) unverschlüsselt und ohne Kennung versendet. Da der C-Code keine Verschlüsselungsroutine besitzt, erfordert das LoRaPAD, um die Nachrichten zu empfangen, dass die Geräte ohne Filter, das LoRaPAD oder Meshtastic-Konten im seriellen Debug-Modus sind. Diese Knoten leiten die Nachrichten aber dennoch weiter. Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich ist die Realisierung von LoRa-APRS (Automatic Packet Reporting System), um LoRa-Nachrichten über mehr als 100 Kilometer weit zu übertragen.

Anwendungsbereiche und Zukunft Das LoRaPAD bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Neben der Nutzung als robustes Kommunikationsmittel im Notfall, sieht Alexander Walter Anwendungsmöglichkeiten im Flugsport, beispielsweise für die Übertragung von Daten von FLARM oder OpenGlider-Network bzw. XCSoar für Segelflieger. Die modulare Bauweise des LoRaPAD ermöglicht eine Anpassung an verschiedene Anforderungen. Die komplette Dokumentation des LoRaPAD, inklusive des Codes, wird abrufbar sein auf GitHub unter https://github.com/LoRaHAM
Alexander Walter hat auch einen Webshop: https://www.loraham.de/

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Pressemitteilung veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Alexander Walter DC2WA



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